Die Theorie des Polierens
Mindestens genauso wichtig wie die Kenntnisse der Vorgänge beim Schleifen der einzelnen Werkstoffe ist das Studium des Poliervorganges. Jeder aus der Branche kennt ja den Satz: "Gut geschliffen ist halb poliert".
Sehen wir von einer Vielzahl von Theorien über den Poliervorgang mal ab, so stehen sich im wesentlichen zwei Hauptansichten gegenüber:
Nach der einen Auffassung besteht zwischen Schleifen und Polieren überhaupt kein Unterschied, da das Polieren als ein ins ultramikroskopische getriebener Schleifvorgang angesehen wird. Bis zur Erzielung äußersten Hochglanzes wird Material abgenommen und bis zuletzt werden noch - allerdings nur einzelne kleine - Kristalle aus der Oberfläche herausgebrochen.
Die andere Ansicht ist die, dass beim Polieren keine Substanz mehr abgetragen wird, sondern dass unter dem Druck des Polierkornes in Verbindung mit der durch die Polierscheibe erzeugten Temperaturerhöhung ein Schmelzen der obersten Schicht eintritt und dadurch eine polierte Oberfläche entsteht (Beilby-Schicht).
Aus englischen Forschungsarbeiten ist bekannt, dass beim Schleifen und beim Polieren, selbst unter mäßigen Bedingungen, leicht örtliche Temperaturen zwischen 500 und 1.000°C oder darüber, auf den Metalloberflächen auftreten, die genügen, um ein wirkliches Schmelzen des Metalls an den Berührungspunkten mit dem Schleif- bzw. Polierkorn eintreten zu lassen.
Es findet also durch den mechanischen Poliervorgang, gleichgültig auf welche Weise, ob von Hand oder durch einen Automaten, so lange eine Verschiebung der Metalloberfläche in dünnster Schicht statt, bis eine möglichst weitgehende Einebnung erreicht ist.
Der Poliervorgang wird dann am idealsten sein, wenn die beim Schleifen stehengebliebenen Stellen ausreichen, um die danebenliegenden Vertiefungen auszufüllen. Der günstigste Fall wäre, wenn eine durch das Schleifen stehengebliebene Erhöhung so groß ist, dass sie beim Poliervorgang mit Hilfe des Polierkornes in die danebenliegende Rille "fließt" und sie ganz ausfüllt. Wird diese Bedingung nicht erfüllt, so bleiben mehr oder weniger große Rillen, Poren oder Unebenheiten zurück, wodurch naturgemäß der Glanz der Oberfläche leidet.
Auch für das Aufbringen galvanischer Überzüge (z. B. Nickel, Chrom) ist diese Erkenntnis von wesentlicher Bedeutung, denn je glatter und damit glänzender die Unterlage, desto einwandfreier die galvanische Auflage bzw. Schicht; je glänzender die Unterlage, desto porenfreier die Auflage. Der Erfolg, d.h. die Erzielung einer möglichst glatten Oberfläche durch das Polieren, hängt also von der richtigen Auswahl von Schleifmitteln, Schleifpasten und der richtigen Technik ab.
Dieses Wissen wird von den Schleiferei-Mitarbeitern der Firma Kriebel Metallveredelung GmbH umgesetzt und ist somit ihr Garant für qualitativ sehr hochwertige und glänzende Oberflächen.